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9. Türchen

Hallo ihr Lieben, ich bin Emilia – das Patenkalb vom Jägerhof!

Ich bin neu im Team und möchte mich mal kurz vorstellen.

 

Geboren wurde ich am 5. November 2025 am Aignerhof in St. Martin in Passeier, ich bin demnach eine echte Psairerin! ;) Meine Besitzer Anna & Christoph haben den Hof 2019 von Christophs Onkel übernommen. Und stellt euch vor: Den Aignerhof gibt es schon seit 1553! Der war also schon vor Andreas Hofer da und liegt auch genau gegenüber vom Sandwirt.

 

Bevor Anna und Christoph den Hof übernommen hatten war der Aignerhof ein traditioneller Milchviehbetrieb mit Anbindehaltung. Die Rinder waren im Stall angebunden und durften nur im Sommer auf die Alm. Milchkühe teilweise gar nicht, weil sie ja das ganze Jahr über gemolken werden müssen. Doch seit Anna & Christoph hier sind, hat sich eeeeeiniges verändert!

 

Der Hof wurde auf Bio umgestellt, eine eigene Hofkäserei wurde gebaut, die Anbindehaltung zu einem Laufstall umgebaut, Weidehaltung eingeführt und weitere Tiere sind auf den Hof gezogen. Heute leben hier neben mir auch Schweine, Hühner, Enten und alle Rinder mit ihren Kindern. Das gefällt mir richtig gut, denn Hühner jagen und Schweine necken macht voll Spaß. Zudem habe ich so eine tolle altersgemischte Herde in der ich aufwachsen darf und wir Rinderkinder haben schon so manche Flausen im Kopf.

Uns geht es hier richtig gut. Die ältesten Kühe am Hof sind aktuell 12 Jahre alt und teilweise sogar schon Uroma. Das ist etwa 2,5-mal so alt wie Kühe in der Milchviehhaltung, die im Durchschnitt nur rund 5-6 Jahre alt werden dürfen.

 

Ich bin deshalb unglaublich froh, hier auf dem Aignerhof aufwachsen zu dürfen! Denn in einem normalen Milchviehbetrieb wäre ich ein Kälbchen, das mit etwa 4 Wochen den Milchviehbetrieb verlassen würde, weil ich geboren wurde, damit Mama Milch gibt für die Menschen. Aber hier am Aignerhof ist alles etwas “aigen”.

Zwar kann auch hier nicht jede Kuh uralt werden, der Platz reicht einfach nicht, aber wir dürfen so gut es geht das Leben genießen und werden liebevoll umsorgt. Und das Allerschönste? Wir Kälber dürfen bei unserer Mama aufwachsen, obwohl Mama eine Milchkuh ist. Das ist sehr selten und nennt man muttergebundene Kälberaufzucht. Das bedeutet, dass wir Kälber zuerst bei Mama trinken und der Mensch nur die Milch bekommt, die wir übrig lassen.

 

Wisst ihr, normalerweise werden Kälber in der Milchwirtschaft direkt nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt und dürfen nie Mamas Milch trinken oder von Mama umsorgt werden, denn der Mensch will ja die gesamte Milch für sich haben und dann entscheiden wie viel wir Kälber davon abbekommen. Die meisten Milchviehkälber kommen in eine Einzelbox oder Iglu mit nur 1,6 m² da ist spielen, laufen und toben unmöglich und oft bekommen sie kein Heu, weil ihr Fleisch sonst rosa wird und Kalbfleisch soll ja scheinbar weiß bleiben... ganz schön harte Realität, weil das ist absolut nicht natürlich für uns Grasfresser. Heu und Gras schmeckt ja unheimlich lecker und wir fangen mit etwa einer Woche schon an Heu und Gras zu naschen wenn wir dürfen.

 

Aber genug von diesen Realitäten! Ich erzähle euch lieber, warum es mir hier am Aignerhof so gut geht!

 

Anna & Christoph hatten nämlich eine wundervolle Idee. Sie schenken “Bauer sein auf Zeit” anhand von Tierpatenschaften!

 

So können Konsumenten eine besonders liebevolle und ethische Tierhaltung unterstützen; denn gutes Futter, Zeit und Fürsorge kosten viel Geld. Und dank solcher Patenschaften können Tiere wie ich ein richtig schönes Leben führen. Und der Konsument kann “Bauer auf Zeit” sein und das Patentier in seinem Leben begleiten. Ein Leben ganz auf “Aigner Art und Weise”.

 

Und wisst ihr was?

 

Der Jägerhof wird mich jetzt für voraussichtlich 2 Jahre am Aignerhof unterstützen! Ich hoffe sehr, dass meine Paten mich oft besuchen kommen: zum Schmu(h)sen, Streicheln und um gemeinsame Zeit verbringen. Wir sind nämlich immer unterku(h)schelt.

Danach weiß ich leider noch nicht, wohin meine Reise führt, denn nicht alle von uns können bleiben und eine Milchkuh werden. Meine Paten werden dann mitentscheiden wie meine Reise weitergeht, denn ein Lebensplatz kostet und das muss irgendjemand ja (mit)finanzieren.

Denn Milch ohne Fleisch gibt es nicht!

 

Aber bis dahin freue ich mich auf eine wunderbare Zeit mit meinen Paten und vielleicht auch auf ein paar liebe Jägerhof-Gäste, die mich besuchen kommen. Dann kann ich euch mein Zuhause zeigen und genauer erklären warum hier alles so “aigen” ist am Aignerhof.

 

Und weil ihr mich jetzt ja nicht alle besuchen könnt, hat Magdalena ein sooo schönes Video für euch gemacht, damit auch ihr sehen könnt, wie gut es mir und meiner Herde hier geht!

Als Magdalena mich das erste Mal besuchen kam waren wir beide noch etwas schüchtern, aber ich habe mich riesig gefreut sie kennenzulernen und ich glaube, sie hat sich ein kleines bisschen in mich verliebt und ich mich auch in sie :D

 

Beim Kennenlernen war ich 5 Tage alt und hatte noch nicht einmal einen Namen. Das fand ich schon ein bisschen blöd, denn ich bin ja keine Nummer, sondern eine Persönlichkeit mit Charakter. Die erste Patenaufgaben ist es einen Namen für das Patentier auszuwählen, also hat sie kurzerhand eine Umfrage auf Instagram gestartet, damit alle Jägerhof-Fans gemeinsam meinen Namen aussuchen konnten.

 

Wusstet ihr eigentlich, dass wir Kälber immer einen Namen bekommen, der mit demselben Anfangsbuchstaben beginnt wie der Name unserer Mutter? Und weil meine Mama Ella heißt, mussten sich alle einen Namen mit E überlegen.

 

Als Magdalena mich dann ein zweites Mal besucht hat, wurde das Geheimnis gelüftet und auf meiner offiziellen Ohrmarke vermerkt, damit jeder weiß wie ich heiß: ich bin Emilia!

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Und was gehört zu einer richtigen Taufe dazu? Genau: eine Taufschelle!

 

Auch dazu gibt es eine kleine Geschichte:

 

Siegi hat neulich in der Garage gestöbert und dabei etwas wirklich Besonderes gefunden, die alte Kuhschelle von Opa Hans. Magdalena hat mir erzählt, dass auch ihr Opa Hans früher eine Kuh hatte und das war ihre Schelle. Das war damals anscheinend ganz normal, dass jeder Hof selbst eine Kuh zur Eigenversorgung hatte.

 

Die Schelle war allerdings  schon in die Jahre gekommen und voller Grünspan. Also hat Magdalena sie liebevoll geputzt und geölt. Und tadaaa: Schaut mal, wie wunderschön ich jetzt aussehe! Ich finde die Schelle und ihren Klang richtig toll, denn sie klingt einzigartig und man erkennt mich nun von Weitem und auch Mama weiß so immer wo ich mich rumtreibe.

 

Steht sie mir nicht fantastisch!? 🐮✨ Ich bin jedenfalls richtig stolz auf meine Patenschelle.

 

Und wisst ihr was? Hier bei mir Zuhause am Aignerhof haben wir sogar einen riesen großen Freiliegeplatz mit mega Aussicht! So können wir selbst entscheiden wo und mit wem wir grad rumhängen wollen.

 

Der ist sooo groß und weich, dass wir uns richtig ausruhen und tief schlafen können. Bäuerin Anna hat erzählt, dass Rinder nur dann in den Tiefschlaf kommen, wenn sie ihren Kopf ablegen können. Kühe, die am Hals festgebunden sind, können das nicht so gut und deshalb schlafen sie nicht richtig und sind nie ganz ausgeruht.

 

Bei uns hier am Aignerhof ist das ganz anders: Hier liegen die Rinder manchmal so als würde man meinen, dass sie tot sind, sie sind aber nur so tiefenentspannt dass es sie richtig weghaut und schnarchen manchmal sogar, weil sie so tief und entspannt schlafen. Ich sag’s euch, hier ist echt was los! :D

 

Außerdem halten Kühe beim Liegen normalerweise immer etwas Abstand voneinander, damit sie sich ja nicht berühren. Aber es gibt eine Ausnahme: beste Freundinnen. Nur beste Freunde liegen so nah beieinander, dass sie sich berühren. Irgendwie süß, oder?

 

Aber jetzt  muss ich wieder zu meiner Mama, sonst sucht sie mich noch! 🐮💕

 

Danke, dass ihr mir zugehört habt… vielleicht kommt ihr mich ja mal besuchen? Ich würde euch dann ein ganz freundliches Muuuh zur Begrüßung schenken und euch mein Zuhause zeigen.

Tierisch liebe Grüße

Eure Emilia

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